Rebholzarbeiten von Friedrich Hackstein
Rebholz Kunst ist sozusagen ein „Art Recycling“ nachhaltig, ästhetisch, anders.
Eigentlich führt der Wingertsknorz als solcher im wahrsten Sinne des Wortes ein Schattendasein. Im Herbst, wenn das Weinlaub üppig wuchert und die Trauben sich dick und prall unter den Blättern einnisten, wird der Stamm des Rebstocks, der dann noch im Saft steht, verdeckt und überschattet. Gleichwohl ist er die Basis und das Fundament für alles: für die Ästhetik und Kultur der über den Weinberg vermittelten Weinlandschaft, ebenso den viel- und langjährigen Ertrag des Winzers wie auch für Genuss und Gaumenfreude des weltweiten Weinkonsumenten und dann für mich. Er versieht seinen Dienst über viele lange Jahre mehr oder weniger unbeachtet,
um danach der Säge zum Opfer zu fallen. Danach ist er nur noch altes Holz. Auf Haufen getürmt wartet er auf sein Ende. Zersägt und seiner typisch knorrig-krummen Gestalt beraubt, wandert er danach in die Öfen als Winter- und Frühjahrsbrand oder verkommt als Grillholz.
Dabei hat er in langen, oft jahrzehntelangen Jahren, eine Kraft konzentriert, quasi in hölzernes Muskelgewebe, dicke Kraftknoten, gewundene Stränge, geborstenes Holz als Indiz für die Elementargewalten des Wetters.
All das, um seiner Bestimmung zu dienen, nämlich das Wasser- und Mineralstoffleitsystem aus den Tiefen der Erde des Weinbergs bis in die Spitzen des Rebstocks zu gewährleisten.
Der Rebstock ist Energieträger, zugleich Vater und Mutter der Rebe.
Darum hat er ein anderes Ende verdient – ich bereite es ihm oder ich würde sagen – einen neuen Anfang. ich hole ihn ins Leben zurück. Ich betrachte meine Arbeit als eine Kooperation zwischen der Natur und mir. Die Natur gibt die Formen vor, ich muss sie sehen und erkennen.
Dann beginnt meine Arbeit: schälen, schleifen und dann wird das Holz mit einer Wachslasur gestrichen. Es ist eine sehr interessante und spannende Arbeit und es sind alles Unikate